Verein zur Förderung vorgeburtlicher Erziehung

Ernährung

Ernährung - Werdende Mütter sollten darauf hören, was ihr Körper verlangt und ihm das geben, was er braucht. Eine kleine Anleitung dazu, finden Sie hier.

Das Essen in der Schwangerschaft

Das Kind baut seinen Körper in der Gebärmutter mit den Stoffen auf, die durch das Blut der Mutter geliefert werden. Das Blut sollte daher so gesund und gehaltvoll wie möglich sein. Gesund, das bedeutet ohne Giftstoffe und in ausgewogener Zusammensetzung. Gehaltvoll bedeutet, dass es alle lebenswichtigen Nährstoffe und Elemente mit sich führt.

Es ist gut, sich während der Schwangerschaft  Nahrungsmittel von guter Qualität zu gönnen. Je billiger die Nahrungsmittel sind, umso mehr Kompromisse mussten bei ihrer Herstellung gemacht werden und umso mehr chemische Zusätze enthalten sie. Hier gilt das Sprichwort: »Das Billigste ist immer das Teuerste…«

Werdende Mütter sollten alle einseitigen Diäten und strengen Regeln beiseitelassen. Sie sollten lieber darauf hören, was ihr Körper verlangt und ihm das geben, was er braucht. Ideal wäre natürlich, wenn sie sich schon lange vorher gesund und ausgeglichen ernähren würden, damit sie das Kind schon bei guter Gesundheit zeugen. Auf jeden Fall ist die Schwangerschaft eine ausgezeichnete Zeit, die bisherige Ernährungsweise zu verbessern. Die Nahrung sollte den neuen Bedürfnissen des Körpers der Mutter und des Babys angepasst werden.

Auch die Art, wie man isst, ist wichtig. Es ist gut, in Ruhe zu essen und zu versuchen den von störenden Gedanken und Sorgen freizuhalten. Die Nahrung sollte gut gekaut werden. Dadurch können wertvolle Bestandteile bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden, dem Magen und dem Darm fällt die Verdauung leichter, und das spart viel Energie ein, die anderweitig verwendet werden kann. Wenn man mit Genuss, Freude und Dankbarkeit isst, so entspannt man sich und öffnet sein Herz.

Wenn die werdende Mutter eine positive Einstellung zur Nahrung hat, wird sich das auf das Baby übertragen. Später wird auch das Kind mit Liebe und Dankbarkeit essen.

In einem weiteren Sinne gehören auch das Atmen und die Aufnahme von Licht zur Ernährung. Spaziergänge oder Wanderungen an der frischen Luft beleben und stärken die Mutter und das Kind.

»Essen Sie nicht doppelt so viel, sondern doppelt so gut!«

Wissenwertes über Nahrungsmittel

Vollwertkost ist der einfachste Weg zu einer guten Ernährung: Getreide, bei dem der innere Keim und der äußere Spelz noch erhalten sind, Obst mit Schale, wenn sie essbar ist und rohes oder möglichst in der Schale mit wenig Wasser gekochtes oder gedämpftes Gemüse. Früchte, Gemüse und Getreide haben viel belebende Sonnenenergie gespeichert und sind daher besonders wertvoll. Wenn man es verträgt, sollte man Gemüse teilweise als Rohkost essen, weil dann die meisten Vitamine und Spurenelementen erhalten bleiben.

Obst und Gemüse sollten sie möglichst innerhalb kurzer Zeit nach dem Kauf verzehren, damit es noch die lebensnotwendigen Vitalstoffe enthält. Frische Kräuter von der Fensterbank können auch im Winter jede Mahlzeit aufwerten.

Kohlenhydrate: Sie liefern  Energie und unterstützen die Speicherung von Eiweiß. Zu den kohlehydrathaltigen Lebensmitteln gehören Brot, Getreideprodukte, Nudeln, Reis, Kartoffeln und Bananen. Wählen Sie möglichst Vollkornprodukte bei Brot, Pfannkuchen, Nudeln und anderen Getreideprodukten. Keimlinge sind voll frischer Vitalität und enthalten darüber hinaus hochwertige Eiweiße und andere lebenswichtige Stoffe. Die »schnellen« Kohlenhydrate kann man in Form von Früchten und natürlichen Fruchtsäften zu sich nehmen. Bei großem Appetit auf Süßes kann man Trockenfrüchte (z.B. Datteln, Feigen und Rosinen) essen.

Eiweiß ist für Ihre eigene Gesundheit, für das Wachstum des Babys und für die Entwicklung der Plazenta sowie die ständige Erneuerung des Fruchtwassers unabdingbar. Eiweiß wird im Körper gespeichert, damit alle an der Geburt beteiligten Körperfunktionen voll wirksam werden und Sie nach der Geburt genügend Milch produzieren können. Nehmen Sie gesunde, eiweißhaltige Lebensmittel zu sich, die Ihnen persönlich gut bekommen. Eiweiß kann zum Beispiel durch Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Eier, Milchprodukte, Geflügel und Fisch aufgenommen werden. Leicht verdaulicher Meeresfisch hinterlässt wenig Abfallstoffe im Körper.

Die Fette, zum Beispiel Butter und Öl, transportieren die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K und liefern Kalorien in konzentrierter Form. Fette dienen der Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems. Die besten Fette befinden sich in kaltgepressten Ölen und Ölfrüchten wie Mandeln, Haselnüssen, Walnüssen usw. Laut Dr. Michel Odent helfen die Fettsäuren frischer Meeresfische beim Aufbau des kindlichen Großhirns.

Vitamine und Mineralstoffe sind wichtige Aufbaustoffe, die manchmal mit dem Mörtel verglichen werden, der die Bausteine zusammenhält.

Folsäure (Vitamin B9) ist das einzige Vitamin, und Calzium ist das einzige Mineral, von denen die Schwangere wirklich die doppelte Menge braucht. : Viel Folsäure ist enthalten in Hefe oder Hefepaste als Brotaufstrich, Getreidekeime, Getreidekleie, Vollkornprodukten, Linsen und andere Hülsenfrüchte, dunkelgrüne Blattgemüse (besonders Spinat), Sonnenblumenkernen,  Kichererbsen, Nüssen, Eigelb und Fisch. Viel Calcium finden Sie in: Spinat, Fenchel, Brokkoli, Grünkohl, Milch, Käse, Joghurt, Tofu, Nüssen, Scholle.

Nahrungsergänzungsmittel: Da es den gängigen Lebensmitteln mehr und mehr an lebenswichtigen Inhaltsstoffen mangelt, sind Ergänzungsmittel als Vitamine und Spurenelemente häufig empfehlenswert (z.B. Eisen, Magnesium, Kalzium und Zink). Inzwischen gibt es Nahrungsergänzungsmittel, deren Inhaltsstoffe aus natürlichen Rohstoffen und teilweise aus biologischem Anbau stammen (auch Eisen). Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und eine gesunde Lebensweise eingenommen werden.
Anregende Getränke wie Kaffee, Schwarztee und Coca-Cola sollten gemieden werden. Um Entzugserscheinungen zu umgehen, kann man diese Getränke nach und nach reduzieren.

Wasser: Trinken Sie beim Aufwachen und zwischen den Mahlzeiten genug Wasser, damit die Organe und das Gewebe von Mutter und Kind ausreichend Flüssigkeit haben. Sehr gesund ist es auch, heißes (gekochtes) Wasser zu trinken. Das ist am Anfang ungewohnt, kann aber schnell zu einer lieben Gewohnheit werden. Kochendes Wasser ist schnell zubereitet. Gießt man einen Schluck kaltes Wasser obendrauf, ist es sofort trinkbar. Heißes Wasser wärmt, beruhigt und reinigt den Organismus.

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